Gechillt |Schon seit unserer Ankunft vergangenen Sonntag macht das Wetter in Istrien was es will. Zum Glück will es offensichtlich schön sein und wir wollen ihm da nicht reinreden. Denn die Mischung aus 20 Grad bei blauem Himmel und Sonnenschein und Vorsaison erweist sich für uns als echter Glückstreffer. Es ist schön genug den Tag weitgehend draußen zu verbringen und alles auszuprobieren, was uns in den Kopf schießt, aber nichts ist überfüllt oder stressig, nirgends müssen wir anstehen oder uns mit vielen anderen irgendwo durchschieben. Ich ahne, dass hier in der Hochsaison ein ganz anderer Wind weht, aber wir lernen Istrien gerade extrem gechillt kennen.
Wie Waldbaden | Istrien hat die Natur sehr schön und noch dazu eine Menge davon. Gestern haben wir uns beispielsweise den Sopot Wasserfall angesehen (d. h. eigentlich haben die Herren ihn angesehen, während ich auf keinen Fall näher als zehn Meter an den steilen Abhang herantreten konnte. Höhenangst ist Marterpfahl und sie sucht mich leider auch nicht nur dann heim, wenn ich selbst zu nah am Abgrund stehe, was für vereinzelte Mitglieder meiner Familie bisweilen herausfordernd sein kann. Aber: Been there, done that, got the T-Shirt. Auf dem Weg zum Wasserfall standen wir auf einmal vor einem Loch, in das gut und gerne ein Kleinkind gepasst hätte. Es war mitten auf dem offiziellen Weg zum Wasserfall und wir konnten nicht erkennen, wie tief es ist. Ich musste an den kleinen Jungen in Spanien denken und fragte mich, was das eigentlich soll, dass aus heiterem Himmel und mitten auf dem Weg Löcher im Boden sind. Dass da ein Kind reinfällt ist vermutlich kein besonders wahrscheinliches Szenario, aber die Haxen brechen kann man sich allemal. Herrschaftszeiten.
Essen | Nach unserer langen und anstrengenden Wanderung ( aka 45 Minuten hin und zurück, mit 15 Minuten Aufenthalt) hatten wir uns etwas Gutes zu essen verdient. Diesmal brachten uns die Recherchen des Mannes in das Restaurant 2. Peron in Cerovlje wo wir nicht nur hausgemachte Pasta mit wildem Spargel, köstliche Pizza und Desserts zum Niederknien bekamen, sondern auch vom wirklich tollen Service sehr angetan waren. Das Restaurant erscheint er schicker und hat auch ein paar Gault Millau Punkte am Revers, aber wir fühlten uns als Familie mit umtriebigen (Klein-)kindern sehr willkommen. Als wir am Ende für all das die Rechnung bekamen, waren wir höchst irritiert, denn die Preise waren für die Qualität des Essens wirklich äußerst moderat. Will sagen: Wir haben auch in Kroatien schon deutlich teurer deutlich schlechter gegessen. Weil wir so angetan waren von unserem Fund, ist ein zweiter Besuch in den verbleibenden Tagen fest eingeplant.
Im Osten | Nachdem wir uns in den ersten Tagen überwiegend an der Westseite der Insel aufgehalten haben, wagten wir nach dem Essen einen ersten Abstecher zur Ostseite, weil es dort angeblich einen spektakulären Spielplatz geben sollte. Wir landeten im Badeörtchen Rabac, das uns sehr sauber und nahezu vornehm erschien, wohingegen der Spielplatz deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Glücklicherweise fuhr aber eine kleine Bimmelbahn einmal pro Stunde großzügig im Kreis, so dass wir wenigstens mit einer Attraktion aufwarten konnten.
Bücherarbeit | Erschöpft aber glücklich kehrten wir am Ende eines weiteren tollen Tages in unsere gute alte Amalia zurück. Zu spät, um noch ein paar lästige Kalorien abzujoggen, früh genug, um unserem neuen Fünf-Bücher-Instagram-Account endlich ein bisschen Leben einzuhauchen.
Ach | Bevor ich es vergesse, habe ich noch etwas Wichtiges zu melden: