Eigentlich sollte man ja meinen, dass es die wirklich eklatanten Unterschiede nur zwischen Arbeiten und Nichtarbeiten gibt. Die Wahrheit ist aber, dass es sie auch zwischen Arbeiten und Arbeiten gibt. Und nun, da ich es Euch verraten habe, wird Euer Leben nie wieder sein wie zuvor. Tja.
Verdientermaßen| Heute früh durfte ich Ohrenzeugin einer wahnsinnig wertvollen Unterhaltung von zwei Herren in der Reihe vor mir werden, wobei genauer genommen nur einer von ihnen sprach und zwar in etwa das Folgende:
“XYZ hat mir gesagt, dass es ok ist, sich wie ein Arschloch zu verhalten, denn es geht nicht darum, was andere Leute von einem denken. Das klang total plausibel für mich.”
“Ich habe mir überlegt, mit ihr Schluss zu machen, weil sie es verdient hat.”
“Als ich mich ein paar Tage nicht bei ihr gemeldet habe, ist sie total ausgetickt und hat mir vorgeworfen, dass ich sie schlecht behandle. Ich sagte ihr dann, dass ich sie genau so behandle, wie sie es verdient habe.”
…
“Örghs.”
Wenn man jetzt (begründet) ahnt, dass dieser Mensch weder intellektuell minder bemittelt ist, noch aus einem schwierigen sozialen Milieu stammt, sondern es sich vielmehr um einen guten bezahlten Akademiker aus nicht zerrütteten Verhältnissen handelt, dann fragt man sich, warum ein potenziell so cleveres Kerlchen soviel geistloses und herablassendes Gewäsch absondern kann. Gleichzeitig gratuliert man aber innerlich auch der Verlassenen, da sie nun wirklich nicht verdient hat, ihre Lebenszeit mit einem solchen Typen zu verschwenden. Und dann fragt man sich vielleicht noch kurz, warum man in einem, sagen wir nicht allzu privaten Kontext, überhaupt mit solchen Gesprächen belästigt werden muss.
Ok, ich habe Puls, ich gebe es zu.
Bleiern | Seit ich wieder arbeite (wir schreiben Tag 4) ist abends schlagartig wieder diese bleierne Müdigkeit am Start, die ich in den letzten Wochen so gar nicht vermisst hatte. Ich könnte dann gut und gerne auch schon um neun ins Bett gehen und sofort einschlafen. Ich frage mich, was sich mein Körper eigentlich dabei denkt, denn immerhin schickt er sich damit an, meine gesamte wöchentliche Freizeit zu verpennen.
Kippen | Nachdem ich meinem lieben Kollegen heute meine ec-Karte lieh, damit er sich für sieben (!) Euro eine Packung Zigaretten ziehen konnte, freute ich mich weder heimlich, still noch leise, dass ich vor ziemlich genau 20 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe. Und weil ich auch allen anderen Menschen gönne, ein gesundes langes Leben zu führen, feiere ich den Gesetzvorschlag eines hawaiianischen Arztes, der vorsieht, dass es ab 2024 nur noch über 100-jährigen gestattet sein soll, Zigaretten zu kaufen.