Auf Stippvisite | Eine Sache, die mir an Istrien besonders gut gefällt ist die Nähe zu Italien, die sich nicht nur latent beim Essen bemerkbar macht, sondern auch dadurch, dass Triest kaum anderthalb Stunden mit dem Auto entfernt ist, was vor allem dann wichtig ist, wenn die importierten Kaffeevorräte langsam zur Neige gehen. Was Kaffee betrifft, sind wir nämlich eigen. Sehr eigen. Weswegen wir natürlich auch in bewohnter Manier die AeroPress samt Mühle mitgenommen haben und der Mann mindestens zweimal täglich seinen Mahlmuskel trainiert. Anyways. Wir brauchten Kaffee und ein bisschen dolce vita und entschlossen uns daher nach einem etwas vergammelten Vormittag in der Amalia, am Dienstag zu einer Reise nach Italien. Ein bisschen ängstlich überquerten wir die slowenische Grenze, denn wir haben einen abgelaufenen Reisepass im Gepäck und rechnen bei jeder Kontrolle damit, verhaftet, geteert oder gefedert zu werden (und sind immer auch ein bisschen erstaunt, wenn sich die Beamten die Papiere zwar ansehen, uns aber dennoch einfach passieren lassen.) Über Triest selbst kann ich eigentlich nicht so viel sagen. Außer, dass unser erster Versuch, frisch gerösteten Kaffee zu kaufen, uns – Google-sei-Dank – gleich in das Büro eines Kaffeegroßhändlers führte, der hinreichend irritiert war, als er die Tür seines Büros öffnete und uns wie die Orgelpfeifen dort stehen sah. Wir brauchten auf den Schreck erstmal eine ordentliche Pizza, die die Italiener ja glücklicherweise stets gut gebacken bekommen, so dass wir nicht allzu lange nach einem passenden Restaurant suchen mussten. Nach der Pizza teilte sich unsere kleine Reisegruppe dann in die Spielplatz und die Shopping-Fraktion auf. Bei der Wiedervereinigung zwei Stunden später stellte sich schnell heraus, dass die Spieler geringfügig erfolgreicher waren. Triest machte nicht wirklich viel mit mir, aber man kann sich ja auch unmöglich in alle italienischen Städte schockverlieben, insofern geht das klar.
Burek | Auf die unbedingte Empfehlung von Rob und Masa hin, haben wir übrigens zum Frühstück nun schon zweimal Burek gegessen und zwar in der Variante mit Frischkäse. Alles, was es dazu sonst zu sagen gibt, habe ich bereits auf Twitter gelassen.
Touritouren | Gestern haben wir uns zunächst auf den Weg nach Poreč gemacht, was eigentlich ein echt schönes Örtchen ist. Wir hatten uns dem Ortskern aber etwas umständlich genähert und als wir in die wirklich charmanten Ecken des Ortes vorgedrungen waren, war die Spaziergehtoleranzgrenze der kleinen Begleiter bereits erreicht, so dass wir uns zwar nicht für den Welt- aber doch für den Familienfrieden zum sofortigen Aufbruch entschieden. Uns plagte zudem ein kleines Hüngerchen, das wir nicht – wie so Touristen – in einem der zahlreichen Touristenrestaurants stillen wollten. Kurzentschlossen fuhren wir wieder ein Stück ins Landesinnere und folgten dort dem Ruf des Spanferkels, das wohl leider zu den wichtigsten Nahrungsmitteln des Kroaten as such gehört. Glücklicherweise haben die meisten Restaurants aber neben Fleisch mit Fleisch auch irgendwas ohne Fleisch, dafür aber mit Trüffeln auf der Karte und so verspeisten wir istrische Fuži in einer Trüffel-Sahnesauce, was sehr gut ging. Anschließend gab es aufs Haus noch hervorragendes Gebäck, so dass wir große Teile des restlichen Tages rollend verbrachten.
Dino | Nachdem wir den armen Kindern etwas so Ödes wie essen im Restaurant zugemutet hatten, war klar, dass als nächstes unbedingt eine echte Attraktion her musste und so rollten wir gemeinsam in den Dinopark Funtana, der erst vor wenigen Tagen nach der Winterpause wieder geöffnet hatte. Mit den Augen von Erwachsenen betrachtet, hielt der Park viel weniger als er versprochen hatte und ein großer Teil der Dinos (und Fahrgeschäfte) war aus dem Winterschlaf noch nicht zurück gekehrt. Die Kindern aber, die eigentlich einen hohen Anspruch an ihr Entertainment haben, waren selig und beim Erkunden des in die Jahre geratenen Parks kaum zu stoppen. Das freute uns natürlich sehr, denn zufriedene Kinder haben meistens glückliche Eltern. Und ich kann nicht verheimlichen, dass ich auch irgendwie auf meine Kosten gekommen bin.